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Die UV-B-Strahlung ist in der Lage, die DNA-Basen anzuregen. Zwei benachbarte Thymin-Basen innerhalb eines DNA-Stranges können durch diese Anregung in einer so genannten Photodimerisiation miteinander reagieren, wodurch es, bildlich gesprochen, zu einem Verkleben der DNA kommt. Wenn dieser DNA-Strang sich nachfolgend repliziert, wird an der durch die Photoreaktion mutierten Stelle Fehlinformationen in den neuen Strang weitergegeben: Der Beginn eines Tumors.
Glücklicherweise hat die Natur Reparaturenzyme entwickelt, die Schädigungen durch Sonnenlicht durch das Herausschneiden photomutierter DNA-Fragmente wieder rückgängig machen können. Diese Enzyme haben alle Hände voll zu tun, denn Photoschäden durch Sonnenlichteinwirkung sind etwas ganz Normales, auch ohne Sonnenbrand. Nur sollte man diesen Reparaturapparat nicht über Gebühr beanspruchen, denn auch der beste Handwerker kann Schäden nicht in beliebigem Ausmaß beheben.
Werden die Photolyasen nicht mehr mit den auftretenden Schädigungen fertig, ist der Hautkrebs unausweichlich. Es gibt Menschen, die aufgrund eines genetischen Defekts keine Photolyasen besitzen. Da die Thymin-Dimeren nicht entfernt werden können, ist die Bildung von Hautkrebs nicht mehr abzuwenden: Menschen, die von diesem seltenen Gendefekt betroffen sind, werden selten älter als 20 Jahre alt.
Die Einwirkung von UV-B-Strahlung bewirkt, dass spezialisierte Zellen in der Haut ein schwarzes Pigment produzieren, bekannt als Melanin, das für den lang anhaltenden, braunen Teint sorgt. Melanin ist aus polymeren aromatischen Molekülen aufgebaut, die effektiv UV-Strahlung absorbieren können und so dem Körper auf natürliche Weise einen Sonnenschutz bieten.
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