Oliver Reiser

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Solar getriebene Klimaanlagen [Teil 2]

von Oliver Reiser

Große Energiemengen werden benötigt, um Klimaanlagen zu betreiben. Könnte man hierfür aber nicht Sonnenenergie nutzen?


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Klimaanlagen - problematisch auch für die Umwelt

Problematisch für die Umwelt sind aber auch die verwendeten Kältemittel: Es gibt nur wenige Substanzen, die bei Raumtemperatur unter Normaldruck verdampfen und unter nicht allzu hohen Drücken wieder kondensieren und darüber hinaus aus Sicherheitsgründen auch nicht brennbar sind. Die früher eingesetzten Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs) werden wegen ihrer schädigenden Wirkung auf die Ozonschicht heute nicht mehr verwendet. Stattdessen werden heute fluorierte Kohlenwasserstoffe (FKWs) verwendet, die zwar für die Ozonschicht sicher sind, aber dennoch ein vielfach höheres Treibhauspotenzial als Kohlendioxid besitzen und daher ebenfalls nicht in die Umwelt gelangen dürfen. Leider sind Lecks in Klimaanlagen nur zu alltäglich.

Solar getriebene Klimaanlagen

Es gibt aber eine bislang wenig genutzte Alternative zur Kühlung von Luft durch chemische Substanzen, die hygroskopisch, also Wasser anziehend sind. Weit verbreitet und preiswert ist Silikagel, eine Modifikation von normalem Sand, das Wasser besonders effektiv aufnimmt. Leitet man Luft über Silikagel, wird ihr das Wasser entzogen. Befeuchtet man die trockene Luft nun wieder, kühlt sie sich aufgrund der Verdunstungswärme des Wassers ab. Das feuchte Trocknungsmittel kann man durch Erwärmen wieder regenerieren, und genau für diesen Schritt kann man Sonnenergie sehr effektiv nutzen. Das dieses Prinzip erfolgreich in Klimaanlagen realisiert werden kann, wurde bereits in ersten Pilotanlagen erfolgreich demonstriert.

Weniger wäre oft mehr

Trotz aller Innovationen wäre es begrüßenswert, wenn man sparsamer bei der Klimatisierung von Räumen vorgehen würde. Geschlossene Türen und Fenster in klimatisierten Gebäuden sollten eine Selbstverständlichkeit sein, und warum in den USA die Räume immer auf sibirische Kälte gebracht werden müssen, die das Tragen von dicken Pullovern und Jacken notwendig macht, ist mir unverständlich. Auch der Gesundheit ist die Klimatisierung nicht förderlich, so klagen viele Menschen über Beschwerden der Schleimhaut.

Bildnachweis:
Erdkugel: NASA (public domain)

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