Der entscheidende Trick besteht noch darin, einen Auslöser für das Erstarren des unterkühlten Natriumacetats zu finden, damit man die Heizung auch nach Belieben anstellen kann. Dies wird dadurch erreicht, dass in der Natriumacetatschmelze ein Stahlplättchen vorhanden ist, das beim Knicken ein Geräusch macht, wie man es von den als Kinderspielzeug bekannten Knackfröschen oder -enten kennt. An der rauhen Knickfläche des Plätchens entstehen Kristallisationskeime, die die Kristallisation des Natriumacetats auslösen können. Dabei steigt die Temperatur, wie oben erklärt, auf wohlige 54°C für die Dauer des Erstarrvorgangs an, der bei den im Handel befindlichen, handgroßen Taschenheizungen etwa eine Stunde dauert. Als alternative, meines Erachtens eher unwahrscheinliche Erklärung kommt auch in Frage, dass die durch das Knicken ausgelöste Schallwelle die Lösung für einen kurzen Moment verdichtet was ausreicht, um die Kristallisation des Natriumacetats auszulösen.
Der Taschenwärmer kann immer wieder benutzt werden: Bringt man das Natriumacetat wieder zum Schmelzen, etwa durch Erwärmen in kochendem Wasser, wird er wieder aktiviert.
In jedem Schullabor findet sich Natriumacetat, so dass in Schulversuchen leicht unterkühlte Schmelzen hieraus hergestellt und die hier beschriebenen Effekte beobachtet werden können.
Für alle, denen die Chemie hierbei egal ist und die einfach nur warme Hände bei der eisigen Kälte haben möchten: Den hier beschriebenen Taschenwärmer kann man zum Preis von etwa €1.50 pro Stück im 10er Pack (Abbildung rechts) kaufen. Doch Vorsicht: Bei Temperaturen von –10°C oder weniger darf man die Taschenheizung nicht in der Kälte liegen lassen, da der Erstarrvorgang bei dieser Temperatur von alleine beginnt.
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