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Oliver Reiser

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Der Treibhauseffekt aus chemischer Sicht [Teil 5] English Italiano

Oliver Reiser

Wie funktioniert der Treibhauseffekt, und wie ist die Emission von Kohlendioxid und anderer Spurengase auf das Klima zu bewerten? © Chemie-im-Alltag 2004.

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Gefahren durch andere Spurengase

Weiterhin sollte man die Emission anderer Gase, die viel mehr zur Klimaerwärmung beitragen, nachhaltig reduzieren. Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs) absorbieren die Infrarotstrahlung in einem vollkommen freien Wellenlängenbereich und haben daher ein etwa 15.000-faches Klimaerwärmungspotenzial als Kohlendioxid. Das Verbot von FCKWs tut daher nicht nur der Ozonschicht, sondern auch dem Klima gut.

Das oftmals als Biogas gepriesene Methan, das bei der Verrottung organischer Substanzen in Mülldeponien, im Magen von Rindern (Günther Jauch: Biogas ist das, was hinten aus der Kuh herauskommt) und durch den Reisanbau entsteht, hat ein etwa 20-faches Wärmepotenzial des Kohlendioxids aufgrund der Absorption der Infrarotstrahlung in einem offenen Wellenlängenbereich. Besonders bedenklich ist, dass der Methangehalt in der Atmosphäre seit Beginn der Industrialisierung um 120 Prozent gestiegen ist.

Erneuerbare Energien - Die Sonne scheint für alle!

Ganz egel, wieviel Energie wir einsparen und wie stark wir den Ausstoß von Kohlendioxid reduzieren können: Wenn wir nicht unsere Energie aus anderen Quellen als bisher beziehen und vor allem die Menge gleichzeitig dramatisch vergrößern können - Schätzungen aus verschiedenen Quellen sind sich einig, dass der jährliche Energiebedarf bis zum Jahr 2050 sich zum gegenwärtigen Stand mindestens verdoppeln wird -, wird die Kohlendioxidemission steigen von momentan 380 ppm auf einen Wert zwischen 550 bis 750 ppm. Jedoch werden wir nicht einmal in der Lage sein, nach momentanem Stand diesen Energiebedarf zu decken, selbst wenn wir weiterhin fossile Brennstoffe wie bisher zur Energiegewinnung nutzen, und zusätzlich andere Energiequellen wie Kernkraft, Biomasse, Wind- und Wasserenergie, und Solarenergie bis zum maximal denkbaren nutzen.

Doch wird in der weiteren Entwicklung von Sonnenergie in der Tat die Lösung unserer Energieprobleme liegen. Wenn man 8% der Sahara mit Solarzellen auslegen würde, würde dies den gegenwärtigen Weltenergiebedarf decken. Dies ist natürlich unrealistisch - wie transportiert man von dort die gewonnene Energie? - zeigt jedoch, welch ungeheure Energiemengen die Sonne uns kostenfrei zur Verfügung stellt. Zwei aus der Natur bekannte Prozesse müssen wir in Zukunft im Labor meistern, und die Chemie wird mit der Entwicklung von Katalysatoren hierfür die tragende Rolle bei diesen Entwicklungen spielen müssen: Photosynthese, also die Umwandlung von Kohlendioxid in komplexere Kohlenstoffverbindungen und Sauerstoff, und die photochemische Zerlegung von Wasser zu Wasserstoff und Sauerstoff - der umgekehrte Prozess der Brennstoffzelle - scheinen die einzigen, nachhaligen Szenarios für die Zukunft zu sein: Auf diese Weise würde sowohl eine Lösung für unser Energieproblems, als auch für die Begrenzung der Treibhausgasemissionen gefunden sein. Investitionen in die Entwicklung dieser Techniken sind daher sehr viel sinnvoller als zum Teil mehr als zweifelhafte Ansätze, die Emission von Kohlendioxid anders als durch Energieeinsparungen zu begrenzen.

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