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Der große Vorteil bei Auslandsaufenthalten in den Naturwissenschaften ist die Kompatibilität der Studieninhalte. In der Chemie mögen sich die Kolbengrößen von Land zu Land unterscheiden, die Lehrinhalte sind jedoch überall weitestgehend identisch. Dennoch sollte man den Zeitpunkt überlegt wählen, damit es einerseits nicht zu Zeitverlusten kommt, andererseits der Aufenthalt im Ausland finanzierbar wird.
Es gibt prinzipiell fünf Möglichkeiten, einen Studien- oder Forschungsaufenthalt in USA zeitlich zu planen.
Will man gleich nach dem Abitur den Schritt in die USA wagen, muss man ein vierjähriges Studium mit dem Ziel des Bachelor of Science absolvieren. Von diesem Weg würde ich aus mehreren Gründen jedoch abraten:
(1) Das deutsche Abitur (13 Jahre Schule) ist mit dem amerikanischen High School Abschluss (Zwölf Jahre Schule) nicht gleichzusetzen. Das erste Jahr des Studiums in USA entspricht mehr oder weniger dem letzten Jahr Gymnasium in Deutschland. Beginnt man also das Studium nach dem Abitur in USA, verliert man ein Jahr.
(2) Für die ersten vier Studienjahre zum Bachelor of Science verlangen vor allem die guten Universitäten sehr hohe Studiengebühren, die für Ausländer vielfach noch höher sind als für Amerikaner. US$ 25.000 pro Jahr sind durchaus üblich, und Kosten für den Lebensunterhalt sind hierin noch nicht inbegriffen.
Viele deutsche Universitäten haben in USA Partneruniversitäten, mit denen der Austausch von Studenten für ein Semester oder Jahr vereinbart ist, ohne dass Studiengebühren anfallen. Nur der Lebensunterhalt muss bezahlt werden. Für die Chemie in Regensburg sind das etwa die Universitäten Kansas, die eines der besten Programme in Medizinischer Chemie des Landes haben, und Boulder, Colorado, sowie – jedoch ohne formalen Partnerschaftsvertrag – University of California, San Diego. Der Studienaufenthalt im Ausland findet nach diesem Modell im fünften bis achten Semester statt. Sowohl mit der Heimat- wir auch mit der Gastuniversität sollte man das Studienprogramm gut absprechen, so dass die im Ausland belegten Kurse von der deutschen Universität auch anerkannt werden.
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