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Oliver Reiser

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Müll – eine Goldgrube? [Teil 3]

von Prof. Oliver Reiser

Eine amerikanische Firma stellt ein revolutionäres Recyclingkonzept vor: Organische Abfälle werden in Erdöl und andere nützliche Rohstoffe zurückverwandelt.

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Der grüne Punkt – besser als sein Ruf

Ein Vergleich, dem sich das Konzept von CWT ebenfalls stellen muss, ist der des direkten Recyclings von Plastik – aus einer alten wird eine neue PET-Flasche hergestellt – also unter Umgehung der Spaltung der Polymere zurück in die Monomere.

Drei gelbe Säcke, die im Dualen System wiederverwertet werden, sparen in einem Drei-Personenhaushalt Energie für 24 Stunden. Da in Amerika Mülltrennung kaum oder gar nicht stattfindet, findet sich im US-Abfall natürliche viele Wertstoffe, die sich zur Ölgewinnung, aber natürlich auch zur direkten Wiederverwertung eignen würden. Interessant wäre es daher zu erfahren, was die Firma CWT aus deutschem Restmüll noch herausholen könnte, und zu welchen Preisen.

Unsere Erde braucht Ideen

Die Zukunft wird zeigen, ob die Strategie von CWT tatsächlich mit einem modernen Recyclingkonzept, das auf direkte Wiederverwertung setzt, mithalten kann. An interessanten Ideen fehlt es CWT jedenfalls nicht, so prüft man gerade zusammen mit der Stadt Philadelphia, ob sich eine Verwertung von Abfällen aus Kläranlagen lohnen würde.

Unsere Erde braucht Ideen – nötiger denn je. Die Degussa AG hat dies in einer der besten Werbeanzeigen (Abbildung rechts, zur Vergrößerung anklicken), die meines Erachtens je gemacht wurden, treffend ausgedrückt. Innovative Strategien sollten daher stets willkommen sein und gefördert werden, selbst wenn hierdurch neue Probleme aufgeworfen werden. Eine kritische Analyse ist jedoch immer erforderlich, so dass Euphorie und Begeisterung für ein neues Konzept die Triebkraft für dessen Weiterentwicklung sein sollte, aber nicht der Ratgeber in dessen Bewertung.

 

Link zum Thema:
Changing World Technologies (CWT)

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FCKWs und das Ozonloch | Der Treibhauseffekt aus chemischer Sicht